Die
Legende
überliefert,
dass
eine
Frau
mit
Namen
Elisabeth
Die(h)l
aus
Probbach,
ausgestattet
mit
einer
Bettellizenz
des
Hadamarer
Fürstenhauses,
im
In-und
Ausland
für
den
Bau
des
„Vikariehauses“
sammelte.
Neben
den
Bettelerlösen
gab
sie
auch
noch
eigenes
Vermögen
dazu.
Vorgesehen
war
der
Bau
als
Wohnsitz
des
Geistlichen
vor
Ort,
dem
Vikar
(daher
Vikariehaus).
Lange
diente
das
Vikariehaus
nicht
nur
als
Wohnung
des
Vikars.
1699
kam
nach
einigen
Zwischenstationen
der
Karmeliterpater
Bruno
als
Geistlicher
und
Lehrer
nach
Probbach.
Hier
versah
er
seinen
Dienst
in
der 1687 erbauten Dreifaltigkeitskirche*
und unterrichtete die Kinder des Dorfes. Mit ihm wurde von 1699 bis
zu seinen Tode 1708 im eigenen Ort regelmäßiger
Schulunterricht
gehalten.
Bisher
mussten
die
männlichen
Kinder
zum
Unterricht
auch
im
strengsten
Winter
zum
Unterricht
nach
Mengerskichen
laufen.
Die
Schulchronik
(ab
1821)
schreibt
von
zum
Teil
sehr
großen
Problemen
mit
der
Unterbringung der Schüler, sodass
in
den
kleinen
Räumen
des
Vikariehauses
der
Untericht
der
bis
60-80
Knaben
nur
Schichtunterricht
möglich
war.
Als
Ausweichmöglichkeit
stand
der
etwas
größere
Raum
(ca, 17 m²) des Backhauses zur Verfügung.
Diese
Zustände
endeten
erst
nach
dem
Bezug
der
neuerbauten
Schule
um
1869.
Trotzdem
diente
das
Vikariehaus bis 1907 als Lehrerwohnung.
Das
im
Ort
„Gemoah
Stouh“
genannte
Vikariehaus
diente
in
den
späteren
Jahren
als
Verwaltungsgebäude
der
ehemals
selbstständigen
Gemeinde
Probbach.
Hier
hatte der Gemeinderechner seine Amtsstube und die Gemeindevertretung tagte hier.
Die Lose für die Benutzung und die Backreihenfolge und ebenfalls für die Dreschreihenfolge wurden hier ausgelost.
Hierzu
dienten
die
im
ersten
Stock
des
Hauses
befindlichen
Räume.
Nachdem
das
1869
erbaute
neue
Schulhaus
im
Jahre 1903 um 2 Schulsäle erweitert wurde, dienten die alten Unterrichtsräume als Lehrerwohnung.
Die
freigewordenen
Räumlichkeiten
im
1.
Stock
des
Vikariehauses
fanden
nunmehr
als
Wohnung
die
verschiedene
Familien
und
Einzelpersonen
bis
1978
Verwendung.
Im
Anschluß
daran
wurde
das
Vikariehaus
zum
Teil
als
Jugendraum
bzw,
als
Proberaum
für
eine
Musikband
benutzt.
Das
Haus
verfiel
zusehends.
1983
fand
das
Gebäude
einen
neuen,
privaten
Besitzer.
Nach
dem
Motto
„Gut
gemeint
ist
nicht
immer
gut
gemacht“
begann
dieser
mit
der
„Renovierung“ des Denkmalgeschützten Hauses. Hierbei geschahen
etliche
Bausünden.
Lange
Zeit
stand
das
Gebäude
mehr
oder
weniger
als Bauruine da.
Das
Dach
war
undicht,
die
ehedem
mit
Lehm
ausgefüllten
Gefache
des Fachwerks waren mit Leichtbausteinen ausgemauert usw.
Zudem
geriet
aus
den
verschiedensten
Gründen
die
geplante
„Sanierung und Renovierung“ des Gebäudes ins Stocken.
Die
Gemeinde
Mengerskirchen
suchte
Interessenten
die
das
„Vikariehaus“
in
einen
besseren
Zustand
bringen
sollten.
Über
die
Verwendung
des
nun
„kaputtsanierten“
gab
es
die
unterschiedlichsten
Meinungen.
Unter
anderem
wurde
geäußert,
das
„ahlt
Gelärsch“
abzureissen,
um
diesen
„Schandfleck“
zu
beseitigen.
Zwischenzeitlich
f
e
i
e
r
t
e
Probbach
in
1999
die
700.
Wiederkehr
seiner
ersten
urkundlichen
Erwähnung.
Ein
großes
Fest
für
eine
kleines
Dorf.
Hier
wurden
in
dem
kleinen
Dorf
viele
wieder
auf
ihre
Wurzeln
aufmerksam
und
betrachteten
auch
das
„Vikariehaus“ mit anderen Augen. Im Jahre 2000 erwarb
der
Marktflecken
Mengerskirchen
das
Gebäude
von
den
privaten Vorbesitzern.
Unter
Führung
von
Frau
Ingeborg
Drossard-Gintner
fand
sich
2003
eine
Gruppe
engagierter
Personen
und
gründeten
den „Förderkreis Vikariehaus Probbach“.
Mit
Unterstützung
der
Gemeinde
und
tatkräftigen
Helfern,
hier
sei
beispielhaft
der
leider
viel
zu
früh
verstorbene
Herr
Wilfried
Genz
zu
nennen,
wurde
das
Gebäude
von
Grund
auf
behutsam
saniert und renoviert.
Um
sanitäre
Anlagen
unterzubringen,
erhielt
das
Gebäude
nachträglich
einen
Keller.
Dabei
musste
das
Gebäude
entsprechend
unterfangen
werden.
Die
zur
Stegstraße
zugewandten
Seite
wurde
komplett verschiefert um die Fachwerkgefache zu schützen.
Die
Fassade,
die
sich
sehr
dominant
von
den
Gebäuden
der
Nachbarschaft
abhebt,
wurde
vollkommen
überarbeitet
und
mit
einem
neuen
Anstrich
versehen.
Ein
neues
Dach,
neue
Fenster
rundeten
das
Äußere
ab.
Viel
Wert
wurde
darauf
gelegt,
die
über
300
Jahre
alte
Bausubtanz
weitestgehend
zu
erhalten.
Diese
zeigen Details im Inneren und das Gebälk im Eingangsbereich auf der Nordseite des Gebäudes.
Sehr
schön
sind
Ornamente
und
Fachwerkdetails
ausgearbeitet.
Eine
neue
Treppe
führt
in
das
Obergeschoss
mit
Wirtschafts-
und
Sitzungsraum.
Von
dort
gelangt
man
auf
den
komplett
ausgebauten
Dachboden.
Hier
hat
im
September
2005
die
„Alois
Becker
Bibliothek“
ihren
Platz
gefunden.
Damit
gibt
es
erstmals
eine
zentrale
und
umfangreiche
Sammlung
zur
Heimatgeschichte
im
Marktflecken
Mengerskirchen.
Weitere
Buchbestände
sind
hier
ebenfalls gelagert und werden ständig weiter inventarisiert.
Hier befindet sich ebenfalls das historische Archiv von Mengerskirchen.
Seit
der
Einweihung
ind
2005
ist
das
Vikariehaus
zum
kulturellen
Mittelpunkt
von
Probbach
geworden.
Aller
„Unkenrufe“
zum
Trotz.
In
der
wunderschön
gestalteten
Halle
feiern
Bürger
ihre
Familienfeste,
finden
Tagungen,
Seminare und Kurse der VHS statt.
Hier
finden
Treffen
und
Sitzungen
des
Ortsbeirates
und
weitere
Gremien
statt.
Von
der
Malerei
über
Fotografie
gibt er Förderkreis in vierteljährlicher Folge regionalen Künstlern die Möglichkeit zur Ausstellung ihrer Arbeiten.
Krammärkte
und
Modebasare
sowie
Adventsbasare,
durchgeführt
von
Mitgliedern
und
Freunden
des
Förderkreises
beleben
das
Veranstaltungsjahr.
Alles
in
Allem
hat
sich
das
„Vikariehaus
Probbach“
dank
der
engagierten
Arbeit
des
Förderkreises zu einem Schmuckstück und der „goud Stouh“ von Probbach entwickelt.
*Man lese hierzu: „Elisabeth Diel und der Bau der Dreifaltigkeitskirche“ unter dem Reiter Publikationen
Bei der Abfassung dieser Seite stand die Website der Natur und Wanderfreunde Mengerskirchen Pate
http.://home.arcor.de/nuw-mengerskirchen/Vikarie.htm
“Vom ahle Gelersch zur goud Stouh von Probbach”